Auf gut einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland wird Getreide angebaut. Das mit Abstand am häufigsten produzierte Getreide ist Weizen. Die verwendbare Erzeugung (Bruttoernte abzüglich Ernteverluste) von Weichweizen lag 2021/22 in Deutschland bei rund 21,3 Millionen Tonnen. Für den Export von Weichweizen stand eine Menge von 9,0 Millionen Tonnen zur Verfügung. In der Summe über alle Getreidearten deckt die deutsche Ernte den inländischen Bedarf zu mehr als 100 Prozent (exakt 109 Prozent). Der höchste Selbstversorgungsgrad wurde 2021/22 bei Weichweizen erreicht (126 Prozent). Den geringsten Selbstversorgungsgrad unter allen Getreidearten weisen Hartweizen (17 Prozent), Körnermais (68 Prozent) und Hafer (82 Prozent) auf. Der Bedarf kann hier nicht ohne zusätzliche Einfuhren gedeckt werden.
Der größte Teil des verfügbaren Getreides (ca. 54 Prozent) wird in Deutschland zur Fütterung der Nutztiere verwendet. Außerdem fließen rund 18 Prozent in die industrielle und energetische Nutzung. Knapp 23 Prozent des Getreides gehen direkt in die Nahrungsmittelproduktion. 2021/22 lag der Nahrungsverbrauch an Getreide in Deutschland - umgerechnet in den Mehlwert - bei insgesamt 84 Kilogramm pro Kopf. Durchschnittlich verbrauchte jeder Bundesbürger 70 Kilogramm Weizenmehl, sechs Kilogramm Roggenmehl, vier Kilogramm Hafermehl und 3,5 Kilogramm Maismehl. Wegen seiner guten Backeigenschaften ist Weichweizen das wichtigste Brotgetreide und wesentlicher Bestandteil von Back- und Teigwaren.
Die „Bundesreserve Getreide“ besteht aus Brotgetreide (Weizen, Roggen) und Hafer. Die staatlichen Notreserven sollen kurzfristige Engpässe in der Versorgung der Bevölkerung überbrücken. Für den Einkauf, die Wälzung und die Kontrolle der nationalen Krisenvorräte im Nahrungsmittelbereich ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) verantwortlich.
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