Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Ökolandbau Umwelt und Klima

Kennzeichen des ökologischen Landbaus ist der weitgehende Verzicht auf den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, die auf chemisch-synthetischem Weg hergestellt werden.

In der Tierhaltung ist der Einsatz bestimmter Futtermittel verboten und den Tieren muss mehr Platz zur Verfügung stehen als in der konventionellen Landwirtschaft. Die Ökologische Landwirtschaft folgt umweltbewussten und nachhaltigen Prinzipien und trägt damit zum Klimaschutz bei.

Strukturdaten Ökolandbau

Jährliche Strukturdaten zum Ökologischen Landbau werden von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht und auf oekolandbau.de präsentiert.

Die Angaben basieren auf den Meldungen der Öko-Kontrollstellen. Erzeuger und Verarbeiter müssen dort genau angeben, auf welchen Flächen, in welchen Gebäuden und mit welchen Einrichtungen ökologisch produziert wird.

Über die jährliche Entwicklung des Ökologischen Landbaus in Deutschland und den Bundesländern informiert zudem folgende interaktive Grafik mit den Daten der BLE.

Alle drei bis vier Jahre werden vom Statistischen Bundesamt im Rahmen der Agrarstrukturerhebungen Daten zum Ökologischen Landbau erhoben. Im Gegensatz zu den Öko-Daten der BLE werden dort nur Betriebe statistisch erfasst, die bestimmte Erfassungsgrenzen überschreiten. Dementsprechend kommt es zu unterschiedlichen Ergebnissen und einer eingeschränkten direkten Vergleichbarkeit der beiden Quellen. Die Daten des Statistischen Bundesamtes ermöglichen eine Einsicht in die Strukturen der ökologischen Tierhaltung sowie tiefere Einblicke in die Bodennutzung auf Ebene der Anbaukulturen.

Nach oben

Ökologische Tierhaltung

In den letzten zehn Jahren (von 2010 auf 2020) ist die Zahl der Betriebe mit ökologischer Tierhaltung in Deutschland um 41 Prozent auf rund 17.300 gestiegen. Diese Betriebe machen einen Anteil von 10 Prozent an den gesamten tierhaltenden Betrieben aus.

Die ökologische Schweinehaltung in Deutschland ist bislang noch eine Nische. Zwar ist die Zahl der ökologisch gehaltenen Schweine in den vergangenen zehn Jahren von etwa 156.300 auf 212.455 gestiegen, jedoch liegt der Anteil am gesamten Schweinebestand nur bei knapp einem Prozent. Die ökologische Rinderhaltung ist hierzulande häufiger anzutreffen, knapp acht Prozent der Rinder werden ökologisch gehalten. Unter den Nutztieren haben Öko-Ziegen mit 33 Prozent und Öko-Schafe mit 13 Prozent die höchsten Anteile am jeweiligen Gesamttierbestand.

Nach oben

Erträge im Ökologischen Landbau

Eine Lücke, die in der amtlichen Agrarstatistik klafft, sind Daten zu den Erträgen im ökologischen Getreideanbau. Öko-Erträge bedeutender Anbaukulturen werden von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) erhoben.

Die Ernteerträge von Biogetreide liegen bei knapp der Hälfte des Niveaus der konventionellen Erträge. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass in den beiden Wirtschaftsformen unterschiedlich effiziente Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Die durchschnittliche Bio-Getreideernte (ohne Körnermais) der Jahre 2012 bis 2020 betrug 33,6 Dezitonnen je Hektar. In der konventionellen Landwirtschaft wurden im Vergleichszeitraum durchschnittliche Getreideerträge von 70,7 Dezitonnen je Hektar erzielt.

Bei Weizen, dem Biogetreide mit der größten Anbaufläche in Deutschland, ist der Ertragsunterschied am stärksten ausgeprägt. 2012 bis 2020 wurden im Schnitt 36,5 Dezitonnen Weizen je Hektar im biologischen Landbau und 77,1 Dezitonnen je Hektar konventionell geerntet. Am geringsten ist der Unterschied zwischen den Erträgen beim Hafer. Hier ernteten die Landwirte im Ökolandbau nur rund ein Viertel weniger.

Nach oben

Ökologischer Obst- und Gemüseanbau

Seit 2012 weist das Statistische Bundesamt jährlich bei der Gemüseerhebung (dort sind auch Erdbeeren statistisch erfasst) und bei der Strauchbeerenerhebung ökologische und konventionelle Anbauflächen separat aus. Alle fünf Jahre führt das Statistische Bundesamt eine Baumobstanbauerhebung durch und veröffentlicht dort Daten zum ökologischen Baumobstanbau.

Betriebe, die ihre Gemüseflächen vollständig ökologisch bewirtschaften, bauten 2022 im Freiland und unter Glas rund 17.850 Hektar an. Knapp ein Siebtel der gesamten Gemüseanbaufläche wird somit ökologisch bestellt. Die flächenmäßig bedeutendste Kultur im ökologischen Gemüseanbau sind Möhren. Am höchsten ist der Bio-Anteil bei den Kürbissen, wo weit über ein Drittel der Fläche ökologisch bewirtschaftet wird.

In Deutschland wurde 2022 auf 13.361 Hektar ökologischer Obstanbau betrieben, was 18 Prozent der gesamten Obstanbaufläche ausmacht. Alle gängigen Obstkulturen werden in Deutschland auch ökologisch angebaut. Bei Äpfeln ist der ökologische Anbau besonders verbreitet. Beinahe ein Viertel der Apfel-Anbaufläche wird ökologisch bewirtschaftet. Unter den Bio-Tafeläpfeln nimmt die Sorte Elstar die absolute Spitzenstellung ein.

Nach oben

Ökologischer Landbau in der EU

Einen statistischen Blick auf den ökologischen Landbau über den nationalen Tellerrand hinaus gewähren die Daten von Eurostat. Unter den EU-Ländern hatte Deutschland 2020 die viertgrößte Öko-Anbaufläche. Spitzenreiter ist bezogen auf den Flächenumfang Frankreich mit 2,52 Millionen Hektar Ökofläche. Frankreich verfügt auch über die insgesamt größte landwirtschaftliche Fläche in der EU.

Zu den Öko-Vorreitern in der EU zählt Österreich, wo auf mehr als einem Viertel der landwirtschaftlichen Fläche Ökolandbau betrieben wird. Daneben hat noch Schweden einen auffallend hohen Öko-Anteil an der Gesamtfläche.

Zu den Daten von Eurostat

Nach oben