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Wirtschaftsdünger Umwelt und Klima

Bei der Aufbringung – aber auch bei der Lagerung – von Wirtschafsdünger entstehen Ammoniak-Emissionen. Hierdurch geht nicht nur Stickstoff verloren, das Ammoniak wirkt auch umweltschädigend.

Eine Reduzierung von Ammoniak-Emissionen kann über emissionsarme Auf- oder Einbringung bzw. eine unverzügliche Einarbeitung der ausgebrachten Düngemittel erreicht werden. Die emissionsmindernde Wirkung von Verfahren zur Aufbringung von flüssigen und festen Wirtschaftsdüngern ist umso größer, je kürzer und geringer deren Kontakt zur Luft ist.

Bereits seit dem 1. Januar 2016 sind einige Verfahren zur Breitverteilung von flüssigen Wirtschaftsdüngern, die zu hohen Ammoniak-Emissionen führen, verboten. Mit der Novelle der Düngeverordnung 2017 wurden die entsprechenden Vorgaben zur Aufbringungstechnik verschärft. Dies dient auch der Umsetzung internationaler Verpflichtungen zur Luftreinhaltung.

Im Zeitraum März 2019 bis Februar 2020 wurden in Deutschland umgerechnet rund 209 Millionen Tonnen Wirtschaftsdünger auf Acker- und Dauergrünland ausgebracht. Den Großteil machen als flüssige Wirtschaftsdünger Rinder-  und Schweinegülle aus sowie flüssiger Biogas-Gärrest. Ihr Anteil an der gesamten Ausbringungsmenge betrug beinahe 90 Prozent. Rund zehn Prozent des Wirtschaftsdüngers werden in fester Form ausgebracht. Dazu zählen Festmist, Geflügeltrockenkot und fester Biogas-Gärrest.


Die Anteile der einzelnen Düngerarten am eingesetzten flüssigen Wirtschaftsdünger haben sich in den letzten zehn Jahren verschoben; es wurde weniger tierische Gülle und dafür mehr Biogas-Gärreste auf den Flächen ausgebracht. Gärrest ist der flüssige oder feste Rückstand, der bei der Vergärung von Biomasse in einer Biogasanlage zurückbleibt. Er verfügt über einen hohen Gehalt an Nährstoffen.

Von den rund 188 Millionen Tonnen flüssigem Wirtschaftsdünger wurden von den deutschen Landwirtinnen und Landwirten im Zeitraum März 2019 bis Februar 2020 fast zwei Drittel mit emissionsmindernder Technik ausgebracht. Zehn Jahre zuvor lag dieser Anteil bei ungefähr gleicher Ausbringungsmenge noch bei knapp einem Drittel. Rund 122 Millionen Tonnen des flüssigen Wirtschaftsdüngers wurden demnach mittels Schleppschlauch, Schleppschuh, Schlitzverfahren oder Güllegrubber ausgebracht. Diese modernen Ausbringungstechniken verteilen den Wirtschaftsdünger bodennah oder arbeiten ihn direkt in den Boden ein. Dadurch werden Nährstoffverluste verringert und weniger klimaschädliche Emissionen verursacht.