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Entwicklung Betrieb

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich ihre Anzahl halbiert, die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche ist im Zeitverlauf hingegen relativ konstant geblieben.

Das heißt, dass immer weniger Betriebe immer größere Flächen bewirtschaften. Wachstumsorientierte Betriebe übernehmen in der Regel die frei werdenden Flächen und bauen ihre Produktionszweige aus. Andere, verbleibende Betriebe werden im Nebenerwerb fortgeführt oder verändern ihren Produktionsschwerpunkt. In den vergangenen Jahren hat sich der Strukturwandel in der Landwirtschaft verlangsamt. Dennoch ging die Anzahl der Betriebe allein seit 2010 um rund ein Achtel zurück. In absoluten Zahlen bedeutet das einen Verlust von mehr als 36.000 Betrieben gegenüber 2020.

Größenstruktur landwirtschaftlicher Betriebe

2022 gab es in Deutschland 258.740 landwirtschaftliche Betriebe, die rund 16,59 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschafteten. Die durchschnittliche Fläche je Betrieb liegt damit bei 64 Hektar. 85 Prozent der Höfe verfügen über eine Fläche von maximal 100 Hektar. Die meisten Betriebe in Deutschland sind zwischen 20 und 50 Hektar groß. Fast jeder siebte Betrieb bewirtschaftet mehr als 100 Hektar. Diese wenigen Betriebe bearbeiten zusammen 63 Prozent der gesamten Agrarfläche.

Innerhalb Deutschlands zeigen sich deutliche Größenunterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern. Zu DDR-Zeiten wurden Betriebe in Ostdeutschland freiwillig oder unfreiwillig verstaatlicht und zu großen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften kollektiviert. Nach der Wende wurden diese zumeist privatwirtschaftlich weitergeführt, wobei die umfangreiche Flächenausstattung zu weiten Teilen beibehalten wurde. Daher befinden sich die größten Betriebe im Osten Deutschlands, hier vor allem in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mit einer Fläche von durchschnittlich rund 270 Hektar.

Am kleinsten ist die Landwirtschaft in Bayern und Baden-Württemberg strukturiert mit jeweils 37 Hektar pro Betrieb. Der Grund dafür ist die in der Vergangenheit im Süden Deutschlands vielfach praktizierte Realteilung, wonach der Landbesitz nach dem Tod des Inhabers unter den Erbberechtigten gleich aufgeteilt wurde. In der Landwirtschaft führte dies zu einer Zersplitterung der Flächen.

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