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Tierhaltende Betriebe Betrieb

In Deutschland hielten 2020 insgesamt 168.833 landwirtschaftliche Betriebe Tiere; das sind beinahe zwei Drittel der gesamten Betriebe. Wenn Betriebe Tiere halten, sind es meistens Rinder (64 Prozent der tierhaltenden Betriebe). Jeder zweite rinderhaltende Betrieb ist ein Milchviehbetrieb.

Die arbeits- und zeitintensive Haltung von Milchkühen wird hierzulande überwiegend, und zwar zu 77 Prozent, von Haupterwerbsbetrieben vorgenommen. Die Zahl der tierhaltenden Betriebe hat zwischen 2010 und 2020 mit einem Rückgang von 22 Prozent stärker abgenommen als die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt, welche im gleichen Zeitraum um 12 Prozent zurückgegangen sind.

Durchschnittliche Anzahl von Rindern pro Betrieb

Die Anzahl der Betriebe mit Rinderhaltung ist in Deutschland seit Jahrzehnten rückläufig, während sich die Bestände kontinuierlich vergrößern. So hat sich der durchschnittliche Bestand an Rindern pro Betrieb von 1975 bis 2020 um das fast Vierfache erhöht. Eine Häufung von Betrieben mit großem Rinderbestand ist in den östlichen Bundesländern zu beobachten. Wachsen oder weichen war und ist weiterhin die zentrale Frage, die sich auch viele Rinderhalter stellen müssen. Eine Spezialisierung von Betrieben auf nur eine Tierart ist am häufigsten in den Betrieben mit Rinderhaltung vorzufinden. Hier halten rund die Hälfte der Betriebe ausschließlich Rinder. Dagegen ist es bei den Schweinen beispielsweise nur ein Drittel der Betriebe, die nur Schweine und keine anderen Nutztiere halten.

Durchschnittliche Anzahl von Schweinen pro Betrieb

Bei den Schweinen ist ebenfalls ein Konzentrationsprozess hin zu immer größeren und leistungsfähigeren Betrieben zu verzeichnen. Der Strukturwandel zeigt sich hier sogar deutlich ausgeprägter als in anderen Bereichen der Landwirtschaft. Auf einen Betrieb in Deutschland kamen 2020 durchschnittlich 1.268 Schweine. Dies sind ca. 44-mal so viele Schweine wie noch im Jahr 1975. Die größten Schweinebetriebe befinden sich in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo auch - zusammen mit Niedersachsen - die größten Geflügelbetriebe wirtschaften. In der Geflügelhaltung ist eine noch stärkere regionale Ballung großer Betriebe in wenigen Bundesländern der Fall.

Flächenausstattung tierhaltender Betriebe

Je mehr Tiere gehalten werden, desto größer ist grundsätzlich der Bedarf an Fläche. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wird das Futter für die Tiere möglichst auf dem eigenen Betrieb angebaut und der anfallende Mist bzw. die Gülle zur Düngung auf die Felder ausgebracht.

Über die Hälfte aller Betriebe, die Rinder halten, verfügen über eine landwirtschaftliche Fläche von 20 bis 100 Hektar. Fast ein Drittel der Betriebe mit Milchkühen sind 50 bis unter 100 Hektar groß. Milchviehbetriebe haben im Gegensatz zu anderen Betrieben einen wesentlich höheren Grünlandanteil an der Fläche. Das Grünland bietet eine optimale Futtergrundlage zur Milcherzeugung.

Hinsichtlich der Flächenausstattung der Tierbetriebe zeigt sich bei Schweinen und Geflügel eine Besonderheit. Gut ein Fünftel aller Schweine und 37 Prozent des Geflügels werden in Betrieben mit einer Flächenausstattung von unter fünf Hektar gehalten. Diese wenigen, hochspezialisierten ("gewerblichen") Veredlungsbetriebe wirtschaften in der Regel ohne Fläche, die benötigten Futtermittel werden eingekauft und die Gülle beispielsweise abtransportiert.

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